Patienten mit Zahnarztangst sollten einen Zahnarzt aufsuchen, der sich auf Angstpatienten spezialisiert hat. Denn im Umgang mit der Zahnarztangst ist besonderes Fingerspitzengefühl, Kompetenz und langjährige Erfahrung gefragt. Dies können sich Zahnärzte über spezielle Fortbildungen aneignen, um dann mit der Krankheit in einer fachlichen Herangehensweise umgehen zu können.
Zahnarztbehandlungsangst als Spezialisierungsbereich der Zahnmedizin
Durch die weite Verbreitung der Oralphobie werden Zahnärzte dem Thema gegenüber immer sensibler. In Fortbildungen lernen sie die Begleitumstände der Krankheit und passende Therapiemethoden kennen. Wichtig für den Umgang mit Angstpatienten ist dabei, ein entspanntes Verhältnis zwischen Zahnarzt und Patient zu schaffen. Hierfür braucht ein Zahnarzt Geduld und Verständnis. Er sollte sich die Sorgen der Patienten anhören und verschiedene Behandlungsschritte besprechen. Urteile über den oft schlechten Zustand der Zähne sind dabei fehl am Platze. Schließlich geht es darum, die ohnehin verunsicherten Patienten auf ihrem Weg aus der Angst zu begleiten und sie zu einer Zahnbehandlung zu ermutigen.
Ein Patient mit Zahnarztbehandlungsangst braucht Zeit, um in die Situation hinein zu wachsen und Vertrauen gegenüber dem behandelnden Zahnarzt zu fassen. Deshalb sollten die einzelnen Besuche in der Zahnarztpraxis schrittweise aufeinander aufbauen:
- Suchen Sie eine Zahnarztpraxis, die im Umgang mit Zahnarztbehandlungsangst ausgewiesen und deren Praxisausstattung entsprechend vorhanden ist (beispielsweise für Sedierungsmöglichkeiten). Recherchieren Sie im Internet, wo in Ihrer Nähe eine geeignete Zahnarztpraxis zu finden ist oder nutzen Sie unsere Liste möglicher Anlaufstellen
- Das Praxisteam sollte freundlich und in der Aufnahme von Angstpatienten geschult sein.
- Die Zahnarztpraxis braucht ein ruhiges Ambiente und Ablenkungsmöglichkeiten (Videobrille, Musik)
- Vereinbaren Sie einen Probetermin mit dem Zahnarzt, um zu sehen, ob sie zwischenmenschlich miteinander arbeiten können
- Fragen Sie nach einem zeitintensiven Termin, bei dem sich der Zahnarzt Zeit für eine ausführliche Besprechung und Pausen nehmen kann
- Nutzen Sie die Gelegenheit und sprechen mit dem Arzt über Ihre Sorgen und Ängste. Wer versucht die Zahnarztbehandlungsangst zu verbergen, ist erst recht angespannt.
- Nehmen Sie eine Vertrauensperson zu Ihren Zahnarztterminen mit
- Einigen Sie sich mit dem Zahnarzt auf ein Zeichen, dass Sie in Notfällen zum Stoppen der Behandlung nutzen können
- Lassen Sie sich über verschiedene Sedierungsmöglichkeiten informieren und besprechen sie die geeigneten Varianten
- Gehen Sie die Behandlung langsam an und arbeiten Sie sich über mehrere Termine schrittweise vor: Zuerst genügt ein Gespräch mit dem Zahnarzt, beim nächsten Mal kann ein Röntgenbild aufgenommen und später mit der Entfernung von Zahnstein begonnen werden. Die eigentliche Behandlung muss nicht sofort erfolgen!
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