Schmerzempfindliche Zähne sind ein weit verbreitetes Phänomen: 39 % der Deutschen geben an, darunter zu leiden. Die Ursachen sind vielfältig, können aber durch einen fachlichen Rat vom Zahnarzt erkannt werden. Patienten mit panischer Angst vorm Zahnarzt schrecken aber meist vor dem Besuch in der Zahnarztpraxis zurück. Doch was die Betroffenen oft nicht wissen ist, dass häufig nur kleinere Maßnahmen, wie einfache Änderungen in der Ernährung oder in der Putztechnik, die Beschwerden bei schmerzempfindlichen Zähnen lindern können.
Schmerzempfindliche Zähne aus Sicht der Zahnmedizin
In der Zahnmedizin werden schmerzempfindliche Zähne auch als eine „dentine Hypersinsitivität“ bezeichnet. Dies trifft auf eine übertriebene schmerzhafte Reaktion bei einem normalen Zahn zu, der aus medizinischer Sicht gar keine Schmerzen verursachen dürfte, beispielsweise bei sehr kalten Speisen oder schon beim Kontakt mit Wasser oder Luft.
Ursachen für schmerzempfindliche Zähne
Die möglichen Auslöser für schmerzempfindliche Zähne sind sehr unterschiedlich. Dazu zählt beispielsweise eine unbehandelte Parodontitis, eine unfachmännische Zahnaufhellung zuhause, Rauchen oder eine zu säurehaltige Ernährung. Auch die Verwendung der falschen Zahnpasta, ein zu festes Aufdrücken beim Zähneputzen mit einer zu harten Zahnbürste sowie eine falsche Putztechnik tragen zur Schmerzempfindlichkeit bei.
Schmerzempfindliche Zähne können aber auch einen psychischen Hintergrund haben, beispielsweise bei Stress oder einer Depression. Oft folgen daraus verstärkende Faktoren wie Essstörungen oder das Zähneknirschen bei Nacht (Bruxismus), bei dem schützende Zahnsubstanz abgerieben wird.
Schmerzempfinden und Ängste
Die dauernden Zahnschmerzen setzen den Patienten häufig zu. Was Mediziner mittlerweile herausgefunden haben: Fortgesetzte Schmerzen lösen bei den Betroffenen Angst um die eigene Gesundheit aus. Ängste wiederum verstärken die Schmerzempfindlichkeit. Dauerhaft schmerzempfindliche Zähne beeinträchtigen darum nachhaltig die Lebensqualität. Patienten entwickeln meist eine Vermeidungsstrategie, beispielsweise wird nur noch auf der einen Seite gekaut, man spart schmerzende Stellen beim Zähneputzen aus oder meidet sehr kalte Getränke und Nahrungsmittel. Betroffene schränken sich also ein, ohne dass sich aber die Symptome bessern.
Patienten mit Zahnarzt-Angst
An dieser Stelle kann ein Besuch in der Zahnarztpraxis helfen, da durch eine zahnärztliche Diagnose oft mit einfachen Mitteln eine Lösung gefunden werden kann. So gibt es etwa Spezialzahnpasta und besondere Zahnpflegeprodukte für schmerzempfindliche Zähne. Auch eine Beratung und gegebenenfalls eine Veränderung der Ernährungs- und Pflegegewohnheiten können nützen. Patienten mit panischer Zahnarzt-Angst sollten mit dem Behandler deshalb über Ihre Ängste sprechen. Der Zahnarzt wird wissen, wie das Schmerzempfinden von persönlichen Befindlichkeiten abhängig ist und sollte deshalb sorgsam mit Ihnen umgehen.
Quelle und weitere Informationen: Kanzlivius, Bettina (2015): Psyche und schmerzempfindliche Zähne – mögliche Zusammenhänge erkennen und beachten. In: DZW Die ZahnarztWoche vom 27.05.2015, Ausgabe 22/15, S. 10.
Schreibe einen Kommentar